Meditation
Über die Meditation im Aikido
Bei unserem Training wird jedem bald klar, dass körperliche Kraft allein nicht jede Technik und ihre Wirksamkeit erklären kann. Jeder Aikidoka muss für sich selber herausfinden, was am Aikido besonders ist. Aber an der Auseinandersetzung mit dem Ki und der Meditation wird keiner vorbeikommen. Wie können Aikidoka das Aikido verstehen lernen, ohne zu meditieren und ohne die eigentliche Lebendigkeit und das innere Wesen zu erfassen?
Bewegungsmeditation
Wenn wir zum Training kommen, steckt uns der Alltag noch in den Knochen. Die Erfahrungen des Tages prägen unsere Stimmung. Mal sind wir überschwänglich vor Freude, mal sind wir unruhig oder angespannt. Um klar und konzentriert üben zu können, müssen wir Körper und Geist erst frei machen und miteinander synchronisieren. Jeder für sich – und doch gemeinsam. Zu unserem Aufwärm-Training gehören also nicht nur die Lockerung oder Dehnung der Muskeln, sondern auch, die Mitte mit dem Rest des Körpers zu harmonisieren.
Zen-Meditation
Jeden Sonntag vor dem Training sitzen wir für eine halbe Stunde im Stil der Zen-Meditation zusammen. Was hat Aikido mit Meditation zu tun? Muss das sein? Genügt nicht das „eigentliche“ Training?
O-Sensei Ueshiba hat täglich meditiert und sein Aikido ist aus seiner tiefen Beschäftigung mit dem innersten Selbst hervorgegangen. Für die geistige Welt brauchen wir einen anderen Zugangsweg als für die physikalische, uns geläufige Welt. Diesen Zugangsweg ermöglicht uns das Meditieren. Die Meditation ist das Werkzeug, mit dem wir unser geistiges Auge schärfen. Wir erwerben die Fähigkeit, unsere tiefer liegenden menschlichen Schichten zu sehen und im Ganzen wahrzunehmen.
Ohne die Ganzheit aus Körper und Geist ist ein wirkungsvolles Training nicht möglich